Du kannst es immer tun: laufen. Es ist gesund, du brauchst nicht viel, kannst es überall. Egal, ob du bereits routinierter Läufer bist oder Neuling – früher oder später werden dir bei mindestens einem Lauf Schmerzen begegnet sein. Das muss nicht sein. Deine Füße spielen hierbei die zentrale Rolle.
Hör auf zu joggen – lerne laufen
Deine Füße tragen dein gesamtes Körpergewicht bei jedem Schritt, den ganzen Tag. Dafür, dass sie diese verantwortungsvolle Aufgabe haben, werden sie bei vielen von uns sträflich vernachlässigt. Unsere Füße stecken meist in Schuhen mit irgendeiner Form von Absatz. Dieser führt dazu, dass dein Fuß den Boden zuerst mit der Ferse berührt.
Dieser Umgang wird sich schlagartig ändern, sobald du intelligent läufst. Und damit meine ich nicht das Gehen im Alltag, sondern laufen. Umgangssprachlich auch joggen genannt. Laufen nenne ich es, sobald es um den durchdachten Bewegungsablauf geht. Jogger rennen ohne nachzudenken los. Sind sie jung und unverbraucht, werden sie noch keine Probleme haben. Aber sobald die Distanz oder Häufigkeit zunehmen, zeigen sich schnell die Schwachstellen.
Bottom up – denk vom Boden aus
Am Fuß kannst du grob drei Zonen unterscheiden: Vorfuß (Zehen und Ballen), Mittelfuß, Ferse. Die natürliche Fußform zeichnet sich durch ein Fußgewölbe und halbwegs gespreizte Zehen aus. Möglicherweise wurde dir von einem Orthopäden wahlweise ein Senk-, Knick- oder Spreizfuß attestiert – oder alles auf einmal. Die konventionelle Lösung kommt meist in Form einer meist unnötigen Einlage daher.
Das Fußgewölbe puffert die Zugbelastung der Erdanziehung ab und hat eine stabilisierende Funktion. Hast du einen Fuß, der nach innen fällt – die sogenannte Pronation – hält die Schuhindustrie diverse Schuhe mit vermeintlich gegenstabilisierenden Stützen parat. Entsprechend dazu gibt es Vergleichbares, fällt ein Fuß eher Richtung Außenkante. Der erste Schritt zum schmerzfreien Laufen ist ein intaktes Fußgewölbe.
Schritt zwei ist der Erstkontakt deines Fußes mit dem Boden. Wo kommst du zuerst auf? Mit der Ferse? Wäre verständlich, denn ab der Kindheit wurden unsere Füße in Schuhe gepackt, die eine Sprengung aufweisen. Die Sprengung bezeichnet den Höhenunterschied zwischen Schuhsohle hinten und vorne. Für intelligentes Laufen solltest du die Sprengung auf null reduzieren.
Vorbilder: Kinder und Sprinter machen es vor – laufen beginnt vorne
Warum? Natürliches Laufen beginnt mit einem Erstkontakt am Mittel- oder Vorfuß. Vielleicht hast du den Begriff Vorfußlauf schon einmal gehört. So kann die natürliche Dämpfung an deinen Beinen aktiviert werden: Deine Waden.
Deine Wadenmuskulatur federt und reduziert die Stoßbelastung auf deine Gelenke. Trittst du mit der Ferse zuerst auf, geht der Stoß unmittelbar vom Sprunggelenk durch das Knie, durch die Hüfte und auf die Wirbelsäule.
Hast du Schuhe mit geringer Sprengung und trittst du zuerst mit der Ferse auf, wirst du sehr schnell merken, dass das unangenehm ist. Ein Hinweis darauf, dass Laufen ohne Dämpfung keine gute Idee ist. Intelligent ist, wenn du deine natürliche Dämpfung, die Muskulatur und die Pufferzone unter den Füßen – Fußgewölbe und Fußballen – hierbei nutzt. Du benötigst keine dicke Schuhsohle an der Ferse. Auch die zusammengepferchten Zehen sind ein Resultat zu engen Schuhwerks. Schau dir mal Kinderfüße an. Der Vorfuß mit den Zehen ist viel breiter als die Ferse. Aufgefächerte Zehen verteilen den Kontakt zum Boden auf mehr Fläche und helfen ebenfalls beim Dämpfen.
Dieser Post ist auch bei Blasting News erschienen.